Das Geldleben in der Corona-Krise

Die COVID-19-Pandemie stellt uns alle vor zahlreiche Herausforderungen. Die lange Dauer der Krise und die daran gebundenen Maßnahmen wirken sich aber sehr unterschiedlich auf das (Geld-)Leben der Österreicherinnen und Österreicher aus.


Mit COVID-19 kam es im März 2020 zu einem abrupten Einbruch der Wirtschaftsleistung, die Anzahl der Arbeitslosen und der Kurzarbeitenden befindet sich seither auf einem historischen Niveau. Obwohl durch staatliche Transferleistungen noch drastischere Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Bevölkerung abgewendet werden konnten, steht den von wirtschaftlichen Beschränkungen Betroffenen seither deutlich weniger Einkommen zur Verfügung. Je länger sich die Krise nun hinzieht, desto eher geraten diese Menschen in eine finanzielle Notsituation, da auch ihre Spareinlagen allmählich aufgebraucht werden.

Dem gegenüber stehen jene Personen, die von den Verschlechterungen auf dem Arbeitsmarkt nicht direkt getroffen sind und so größtenteils keine finanziellen Einschränkungen erleben. Vielfach entstand durch gleichbleibendes Einkommen und weniger Gelegenheit, Geld auszugeben ein finanzieller Spielraum, der auch genutzt wird. So hat sich die Sparquote 2020 österreichweit verdoppelt, die Nachfrage nach Wertpapieren und alternativen Geldanlageformen stieg. Menschen mit finanziellen Möglichkeiten suchen aufgrund des niedrigen Zinsumfelds nach Alternativen zu Sparbüchern und Sparkonten. Befeuert wird diese Entwicklung durch Hypes in sozialen Medien rund um teilweise hochspekulative Anlageformen.

Was bedeutet das nun für das eigene Geldleben und die nötigen Finanzkompetenzen?

Mit einem eingeschränkteren finanziellen Handlungsspielraum gewinnt die Planung der eigenen Einnahmen und Ausgaben enorm an Bedeutung. Unterstützung kann man sich dabei durch Finanzplanungstools – wie die m€ins-App der OeNB – holen. Das Tool hilft dabei, sich einen optimalen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen.

Wer über genügend Notreserven verfügt und in alternative Geldanlageformen investieren möchte, sollte sich des Zusammenhangs zwischen Risiko und Ertrag bewusst sein. Ein selbstständiges Agieren auf dem Finanzmarkt wird meist nur erfolgreich sein, wenn gewisse Finanzkompetenzen vorhanden sind und eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Finanzprodukten stattfindet. Wichtig ist auch, bestimmte Hypes als solche zu erkennen und ihnen nicht blind zu folgen.

In welcher Lage auch immer man sich derzeit befindet, es geht jedenfalls darum, sich mit den eigenen Rahmenbedingungen und der eigenen finanziellen Situation auseinanderzusetzen, um für sich selbst vorteilhafte Finanzentscheidungen treffen zu können.